GENESIS
In der Werkgruppe GENESIS erschafft die Künstlerin fiktive Lebewesen und unternimmt eine Gratwanderung zwischen Realität und Utopie (z.B. nutzt sie die Form eines Strahlentierchens als Grundlage für eine Skulptur, die den Menschen körperlich weit überragt und zu einem ebenbürtigen Gegenüber wird. Durch diese Überhöhung zollt sie den einfachen Lebewesen einen großen Respekt und macht sie für Jederman sichtbar.)
Doris Leuschner setzt dabei Materialien ein, die in der Bildhauerei eher selten verwendet werden und kombiniert dabei natürliche Materialien wie z.B. Bambus mit industriell gefertigten Erzeugnissen.
Bei einigen Skulpturen arbeitet sie mit Kupferdraht, der die allem Organischen zugrunde liegende kontinuierliche Veränderung symbolisiert: die Metallwolle oxidiert. Bewusst lässt sie sich dabei auf die nicht planbaren chemischen Reaktionen dieses Materials ein und integriert diese Unwägbarkeiten als naturgewollte Gegebenheiten in den künstlerischen Prozess.
Der Bambus bildet als warm anmutendes Material eine außergewöhnliche Struktur und einen starken Kontrast zum hochglänzenden Kupfer. Die Skulpturen bekommen dadurch etwas Wesenhaftes und werden zu Objekten, die bis zu einem gewissen Grad ein Eigenleben führen. Durch ihre durchlässige Haut laden sie den Betrachter zu immer neuen Perspektivenwechseln ein.